Schönau/Altenwenden. Wer im Sauerland von Karneval spricht – der kann von Schönau nicht schweigen. Die Jecken aus dem Wendschen haben sich mit Altweibersitzung, Prunksitzung und Rosenmontagsumzug nicht nur einen festen Platz im Sauerländer Sessions-Kalender gesichert. Sondern die Veranstaltungen des Karnevalvereins Schönau-Altenwenden gelten als absoluter Garant guter Laune und ausgelassener Feiern. Ursächlich dafür dürfte vor allem der Umstand sein, dass sich die Schönauer Narren Jahr für Jahr etwas Neues einfallen lassen, um die fünfte Jahreszeit gebührend zu begehen. So halten Vorstand und Elferrat auch in diesem Jahr wieder eine Besonderheit vor: Für den 12. Februar, 10 Uhr, laden sie nämlich zu einem Karnevals-Gottesdienst in die Schönauer St- Elisabeth-Kirche ein. Jecke Töne in der Kirche also.
Der Plan selbst ist schon mehr als drei Jahre alt. Irgendwann zu später Stunde sei zwischen zwei Bier die Idee geboren worden, etwas gemeinsam mit der aus dem Schönauer Kirchenprojekt wide@heart erwachsenen Schola „CREDO“ zu machen. „Wir waren uns sicher, dass es doch eine ziemlich schöne Sache wäre, Karneval und Kirche stärker zu verbinden“, erzählt der Vorsitzende des Karnevalvereins, Rüdiger Lazar. CREDO mit seinen 10 Sängerinnen und Sängern, dem Pianisten Matthias Ries, der Querflötenspielerin Ramona Bongers und Percussionist Markus Koch sahen das ähnlich. Und für sie auch überhaupt kein Problem: „Wir haben in der Vergangenheit schon Kirchenlieder auf Kölsche Töne gesungen“, heißt es dort. Aus der Idee wurde entsprechend schnell ein Plan, einen entsprechend karnevalistisch gestalteten Gottesdienst zu gestalten. „Leider hat uns Corona aber in den vergangenen beiden Jahren immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Sitzungspräsident Michael Koch. Für 2023 gibt es diese Sorge nicht mehr. Heißt: Am 12. Februar wird in der Schönauer Kirche nun endlich dieser Gottesdienst der besonderen Art gefeiert werden: Da wird dann auf Wendschem Platt „Oh Chott, dou besch nou für urs do“ zur Melodie von „Go West“ ebenso erklingen wie „Ehre, Ehre, Ehre“ auf ein Arrangement von „Polka, Polka, Polka“ von den Brings, „Lieber Gott“ zu den Tönen von „Leev Marie“ oder „Tage wie diese“ (Toten Hosen). Weitere Arrangements zu Hits von den Höhnern („Mer stonn zo Dir“) oder Black Föss („Du bes die Stadt“) sind in Arbeit. „Alles Lieder, bei denen jede und jeder kräftig mitsingen kann“, sind sich die Sängerinnen und Sänger von CREDO sicher.
„Und selbstverständlich wird es auch eine Predigt geben. Allerdings, wie sich das für Karneval gehört, in Reimform“, weiß Lazar. Weil Karneval ohne Kostüme undenkbar ist, lädt der Karnevalsverein zudem ausdrücklich dazu ein, verkleidet zu kommen. „Das wird dann ein wunderbarer, festlicher und fröhlicher Auftakt in die Karnevalswoche“, gibt sich Sitzungspräsident Koch überzeugt – zumal unmittelbar im Anschluss an den Gottesdienst dann Elferrat, Vorstand und Prinz die traditionelle Prinzeneinsetzung vornehmen werden und die Altweiberfrauen zum Prinzessinnenkaffee einladen wird.